Angststörungen

Angst an sich ist keine Erkrankung sondern ein grundsätzliches Empfinden jedes Menschen. Alltäglich kann sie uns z.B. vor realen Gefahrensituationen warnen.
Im Folgenden wird Angst als leidvolle und psychisch beeinträchtigende Störung in ihren 3 wichtigsten Versionen beschrieben.

1. Generalisierte Angststörung

Es besteht eine chronische und unrealistische bzw. übertriebene Angst in Bezug auf alltägliche Probleme und Ereignisse, z.B.

  • Sorge darüber, dem eigenen Kind (objektiv nicht in Gefahr) könnte etwas zustoßen
  • Sorgen um die Gesundheit des Lebenspartners, um die eigenen0 Finanzen (beides ohne triftigen Grund)

2. Panikstörung

Eine Panikstörung besteht aus Panikanfällen: Episodisch und plötzlich auftretende, extreme Angstzustände, die in der Regel wenige Minuten dauern.
Im Anfall dominieren diverse körperliche Symptome, individuell unterschiedlich, z.B. Herzrasen, Schwindel, Enge im Brustbereich, Erstickungsgefühl.
Der Betroffene reagiert darauf mit einschießenden, angstvollen Gedanken: *Gleich falle ich um, *bekomme einen Herzinfarkt, *werde ich verrückt.

3. Phobien

Bei einer Phobie besteht eine objektiv völlig unbegründete Furcht vor einem spezifischen Objekt oder einer bestimmten Situation, beispielsweise

  • Agoraphobie (Platzangst). Typische angstauslösende Situationen sind Kaufhäuser, Kinos, öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrstühle. Solche Orte können, dies ist der gemeinsame Angstfaktor, bei Auftreten von Unwohlsein nicht rasch genug verlassen werden.
  • Soziale Phobie. Die generelle Angst, sich vor anderen zu blamieren. Z.B. bei eigentlich belanglosen Teambesprechungen, in Supermärkten und Restaurants, wo der Angstpatient sich, -grundlos-, von den anderen beobachtet fühlt. Die soziale Phobie ist weitaus die häufigste.

Therapie

Bei Angststörungen, insbesondere leichterer Ausprägung, können Sie sich in vielfacher Hinsicht selbst helfen. U.a. sind hier „Entspannungsverfahren“ wie beispielsweise Autogenes Training oder Yoga zu nennen. Geeignete Selbsthilfeliteratur finden Sie in einer gut sortierten Buchhandlung, teilweise auch im Internet.
Bei schweren Angststörungen ist in der Regel professionelle Hilfe erforderlich.
In meiner Praxis würde ich versuchen, Ihre Angststörung in ihrer Entstehung, ihrer Natur und Dynamik, und in ihrer aktuellen Schwere zu erfassen. Ein mit Ihnen gemeinsam erstellter Therapieplan würde störungsspezifisch Ihre spezifische Angststörung und individuell Ihre persönliche Entwicklung und Situation berücksichtigen. Als Behandlungsoptionen kämen vor allem in Betracht: Psychotherapie, etwa kognitive Verhaltenstherapie, und in besonderen Fällen zusätzlich eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva. Ein für mich wichtiger therapeutischer Aspekt wären Ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken (sog. Ressourcen).