ADHS

Vielen ist das Erscheinungsbild des „Zappelphillips“ geläufig. Der Frankfurter Kinderarzt Heinz Hoffmann hat damit vor langer Zeit (1847) ein klassisches Beispiel eines Kindes mit einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) geschaffen. Neben der überschießenden Aktivität und Impulsivität ist diese Störung durch eine ausgeprägte Aufmerksamkeitsstörung gekennzeichnet.
Was man noch nicht so lange weiß: Die ADHS von Kindern setzt sich, in diskreterer Form, zu 50% in das Erwachsenenalter fort.

  • ADHS-Aufmerksamkeitsstörungen:
    Mangelnde Konzentrationsfähigkeit und häufige Flüchtigkeitsfehler, etwa bei der Arbeit. Vergesslichkeit und Verlegen von Dingen (z.B. Autoschlüssel, Geldbörse).
  • ADHS-Hyperaktivität und Impulsivität:
    Gefühl innerer Unruhe, immer „auf dem Sprung „ sein, Bewegungsunruhe (Füße-Wippen, Finger-Trommel), vorschnelle Äußerungen, häufiges Dazwischenreden.

Im Alltag kann durch ADHS vieles beeinträchtigt sein, insbesondere:

  • Ausbildung/Beruf: Schul- und Studienschwierigkeiten, Ausbildungsabbrüche, niedrige Einkommensstufe, Kündigungen
  • Partnerschaft: Häufige Konflikte, Partnerwechsel und Scheidungen, bei Kindern: Erziehungsprobleme
  • Straßenverkehr: Häufige Delikte bzgl. Geschwindigkeit u. roter Ampeln, Unfälle, Führerscheinentzug

Therapie

Vielfach können Sie sich,- bei Vorliegen einer ADHS-, selbst helfen. Ausgangspunkt wäre eine Rückbesinnung auf Ihre eigenen Fähigkeiten. Menschen mit ADHS verfügen über ganz besondere Stärken: Sie sind häufig kreativ, mitfühlend, liebenswert und grundehrlich. So werden Sie bei Ihren Selbsthilfebemühungen auch Unterstützung durch Ihre Umgebung erfahren. Geeignete Selbsthilfeliteratur finden Sie in einer gut sortierten Buchhandlung, teilweise auch im Internet.

Im individuellen Fall käme evtl. auch eine professionelle Hilfe in Betracht kommen.
In meiner Praxis könnte es sich so ergeben: Nach Schilderung Ihres Beschwerdebildes würde ich, gestützt auf spezifische ADHS-Untersuchungsbögen, das Spektrum Ihrer ADHS-Symptomatik abklären. Ein mit Ihnen gemeinsam erstellter Therapieplan würde störungsspezifisch Ihre ADHS-Symptomatik und individuell Ihre persönliche Entwicklung und Ihr aktuelles Umfeld berücksichtigen. Als Therapieverfahren kämen in Betracht: Störungsspezifische Psychotherapie und, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, eine medikamentöse Behandlung mit speziell für die ADHS-Behandlung zugelassenen Medikamenten. Ein für mich wichtiger therapeutischer Aspekt wären Ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken (sog. Ressourcen).